Breadhunter's News

1 Schritt zurück, um 2 Schritte nach Vorne zu machen oder wie der Phoenix aus der Asche nach dem Totalschaden von BREADHUNTER 2008

December 15, 2020 Thomas Zahlten - The BREADHUNTER Season 1 Episode 121
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1 Schritt zurück, um 2 Schritte nach Vorne zu machen oder wie der Phoenix aus der Asche nach dem Totalschaden von BREADHUNTER 2008
Show Notes Transcript

Podcast über die Zeit der Transformation, Jobsuche und dem Totalschaden von BREADHUNTER 2008 zum Blogartikel vom 14.12.2020 auf www.breadhunter.us , sowie https://breadhunter.medium.com/1-schritt-zuru%CC%88ck-um-2-schritte-nach-vorne-zu-machen-oder-wie-der-phoenix-aus-der-asche-nach-dem-ce244ee65fc6 

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1 Schritt zurück, um 2 Schritte nach Vorne zu machen oder wie der Phoenix aus der Asche nach dem Totalschaden von BREADHUNTER 2008
Wien, den 14. Dezember 2020

Wer das Buch: [**Der Knacks**, von Roger Willemsen](https://www.thalia.at/shop/home/artikeldetails/ID17564326.html) kennt, weiss was ich meine, das Leben wechselt plötzlich die Richtung und eine neue Ära wird eingeleitet, ja man befindet sich in einem Transformationsprozess, der manchmal sogar 1 bis 1,5 Jahre lang dauern kann.
In dieser Zeit gilt es nicht den Kopf zu verlieren, um dann gestärkt in etwas neues hineinzuwachsen. Transformation ist immer eine Herausforderung, aber bringt einen auch weiter auf der Karriereleiter. Up or Out ist hier die Devise.

**2008 - 2009** war so eine Phase in meinem Leben, als ich von 4.000 € netto monatlichem Gehalt  während dem Studium, wo man ja auch gewissen Steuer-Freibeträge ausschöpfen kann, auf ca. 900 € netto pro Monat Hartz IV. herunter krachte, den Job aufgrund einer Umstrukturierung verlor, den Magister zum 2. Mal nicht schaffte trotz einem Notendurchschnitt von 1,6 (- in Deutschland hat man bei einem Magisterstudium nur 2 Versuche in einem bestimmten, festgelegten Zeitraum, nicht wie in Wien wo man sich auch noch nach 20 Semestern ohne Probleme zur Prüfung anmelden kann- ) und somit ohne Job und Abschluss da stand.
Das macht demütig und holt einen auf den Boden der Tatsachen zurück, war man doch zuvor in die Münchner Bussi-Bussi Gesellschaft gut integriert und es gewohnt 250 € pro Wochenende in der Disco zu verfeinern.

**Krisen oder Krankheiten** regen einen zum Nach- und Umdenken an, auch wenn das manchmal weh tut und irgendwie hatte ich mich dann mit dieser Situation doch recht schnell nach 2-3 Monaten arrangiert, nach einer radikalen Notbremse, Umzug und Besinnung auf das Wesentliche.

Natürlich ist es sicher eine Persönlichkeitssache, denn ich hatte es nie schwer mich gewissen Bedingungen anzupassen, die sich plötzlich im Leben ergeben. Der Grundstein dazu wurde wohl schon in meiner Kindheit gelegt, durch die vielen Umzüge und 12 Schulwechsel in 14 Schuljahren. Das hilft einem natürlich mit Veränderung, ob nun gewollt oder durch das Schicksal herbeigeführt, lockerer umzugehen, ja agil zu bleiben, obwohl wir Menschen nunmal Gewohnheitstiere sind.

Wer nicht so ein Typ ist, sollte einmal folgende Übung machen:
Sich fragen was einem wirklich wichtig ist im Leben und einem gut tut mit wenig Geld, das dann aufschreiben und auf 3-5 Dinge reduzieren, dabei merkt man erst, was man alles für unnötigen Mist im Leben mitschleppt, der einen bindet wie eine Fußfessel oder abhängig macht, ja einem die eigene Quality-Time und Entscheidungsfähigkeit stiehlt.

Ein Beispiel:
Natürlich mag ich Reisen, gute Restaurant, Parties, Neueste Technik wie IPhones etc pp., Whisky, Zigarren, schicke Hotels usw. . Sie kennen ja vielleicht den Spruch von Oscar Wilde: „Er lebte zwar über seine Verhältnisse, aber noch lange nicht auf seinem Niveau!“ :-) 

— Für mich würde dieses Niveau ab einem Vermögen von mindestens 20 Mio € beginnen, um 3 Wohnsitze und 3 Autos zu haben, sowie etwas Geld auf der hohen Kannte. Milliardär muss ich jetzt ehrlich gesagt nicht unbedingt sein, auch wenn ich eine Yacht und eine Gulfstream 650 recht praktisch finde, um flexibel mit Freunden reisen zu können.

Aber nun zurück zu den wichtigen Dingen im Leben, die mich in eine Art Grundharmonie versetzen, die man sich auch als Hartz IV Empfänger leisten kann, ähnlich wie es schon Thilo Sarrazin 2010 in seinem Buch: *Deutschland schafft sich ab*, vorgerechnet hat.
Was brauche ich als um zufrieden und in meiner Mitte zu sein?

1. Bücher & Filme
2. Zeit, sich damit auch befassen zu können
3. Pasta und täglich frische Zutaten für asiatisch-italienisch-indisches Essen, um es sich selbst kochen zu können, sowie eigenes Brot zu backen
4. Ein paar gute Freunde
5. 1 bescheidene 50 qm Wohnung
6. Natur und etwas Sport zum Ausgleich 
7. Geistige Freiheit
8. und damals noch: viele Frauen ;-)

Damals natürlich alles unter dem Aspekt kein Kind zu haben und nicht glücklich verheiratet zu sein, also als Single zu leben. Mit Familie sieht das wieder etwas anders aus, aber auch in diesem Fall braucht man nicht viel, sofern man nicht eine Küche für 30.000 € abbezahlen muss, ein Reihenhaus und die Kreditrate für den SUV.

Natürlich kann man mal 1 bis1,5 Jahre asketischer leben mit weniger Geld, sprich unter 3.000 € netto pro Person, aber wenn diese Situation länger als 1,5 Jahre andauert wird es langsam toxisch für die Seele und Lebensqualität, denn man nimmt nicht mehr am gesellschaftlichen Leben Teil, soll heißen Restaurantbesuche, Bars, Theater- und Konzertbesuche, Kino, 2-3 mal pro Jahr verreisen, davon 1 Reise mindestens eine 3 wöchige Fernreise, Parties, neuste Technik sich leisten können, gute Kleidung, das alles geht Einem dann natürlich ab, weil es eben an die Finanzen gekoppelt ist. 

**Ein Auto hingegen war mir nie wichtig**, weswegen ich auch erst mit 31 Jahren meinen Führerschein gemacht habe, aber das lag wohl auch daran, dass ich immer sehr zentral in Großstädten gelebt hatte und die Miete mindestens 1/3 meines 4.000 € netto Gehalts verschlungen hat. Wer am Land lebt, braucht natürlich ein Auto um mobil zu sein. 

Aufgrund dieser Erfahrungen in 2008 / 2009 und auch in 2012 als ich mich mit 2.000 € Startkapital und ohne Kunden mit [BREADHUNTER](https://www.breadhunter.company) selbständig machte, und dabei wieder meine Kosten auf das nötigste beschränkte und in 2018, nach einem Sabbatical-Reise-Jahr in 2017 duch die USA & Europa, als ich BREADHUNTER umstrukturierte, indem ich ein internationales Partnernetzwerk aufbaute, gerade aufgrund dieser ganzen Erfahrungen, fiel es mir während der COVID19 Pandemie in 2020 leicht, nicht die Nerven zu verlieren, mich auf das wesentliche zu konzentrieren, ja sogar trotz Pandemie einen guten Jahresumsatz zu generieren und die Zeit zu genießen, anstatt mich über die täglichen Einschränkungen zu beklagen.
Es ist alles eine Art der Gewohnheit.

**Wer also weiß, was einem gut tut ohne viel Geld** dafür verwenden zu müssen und wer sein Leben nicht auf Auto- und Hauskredit aufgebaut, ein teures, repräsentatives Büro hat oder andere unnötige Prestige Kosten, für den war das Jahr 2020 kein Problem und werden auch weitere Krisen es nicht sein, ja sie bieten sogar Chancen einmal wieder inne zu halten, viel zu lesen und nachzudenken, sowie neue Wege zu entwerfen und dann zu gehen.

Doch nun zurück zu 2008 und die Jobsuche. Ja, es war anstrengend ca. 400 Bewerbungen in 1 Jahr zu schreiben, obwohl ich sehr selektiv vorgegangen bin und jegliche Idiotenjobs a la Multilevelmarketing und Sales für Finanzprodukte von vornherein abgelehnt habe, aber es war auch eine gute Zeit etwas runter zu kommen, nachzudenken, Sport zu machen und Zeit für all das zu haben, wofür man die ganzen 8 Jahre davor keine Zeit hatte, also einfach mal wieder in seine Mitte zu kommen und inne zu halten, etc pp. . 
Ich glaube wir Menschen brauchen das schon so alle 8 - 10 Jahre, um wieder einen neuen Fokus zu finden, zu reflektieren und diese schnelle Welt zu verarbeiten, um Kraft zu sammeln und nicht auszubrennen. Jeder der mal ein Sabbatical gemacht hat, wird das bestätigen.

Natürlich braucht man in diesen Zeiten ein Regime, also feste Zeiten und Rituale, um nicht völlig zu verzotteln, also fixe Essenszeiten, diverse Mahlzeiten und nicht nur Junk Food, sollte auf sich achten, Sport treiben, rasieren, etc pp, selbst wenn man bis 11 h jeden Tag schlafen könnte, da man sowieso nur 1 x im Quartal einen Termin beim Arbeitsamt hat.  Wer das nicht einhält, der baut schnell ab und findet am Ende gar keinen Job mehr. Disziplin heißt also das Schlagwort, aber in Maßen und sicher nicht wie beim Chinesischen Weg a la 80 Stundenwoche.

Und wenn man das alles einhält, geht irgendwann eine Tür auf und man bekommt eine super Idee, hat plötzlich den Mut sich selbständig zu machen oder bucht eine Weiterbildung/Umschulung oder bekommt den Top Job angeboten bzw. stößt auf Ihn, weil man bereit ist. 

***„Allzeit bereit zu sein!“*** ist hier das Stichwort, sowie seine aktuelle Situation zu akzeptieren und sich nicht verrückt machen, wenn’s mal wieder etwas länger dauert. In der Ruhe liegt die Kraft.
Glauben Sie mir, liebe Arbeitsuchende, es geht immer wieder irgendwie weiter im Leben, auch wenn es noch so schwarz aussieht, aber dafür müssen Sie auch selbst etwas tun und flexibel werden.

Sie brauchen Struktur im Tagesablauf. Ich hatte fixe Zeiten in denen ich zB. 5-6 Stunden pro Tag Jobbörsen durchsuchte und Bewerbungen schrieb oder mir überlegte, was ich eigentlich will und kann und was ich nicht will. Ich hatte fixe Essenszeiten und Zeit für Einkauf und Haushalt. Und den Rest der Zeit habe ich eben zum lesen, Spazierengehen, für Sport oder Filme und die Playstation 3 (GTA IV & V.) genutzt, also für Dinge die man sonst aus rationalen Gründen nicht macht, wenn man voll in Projekten und in Arbeit steckt. Es entspannt einen durchaus mal eine zeitlang etwas sinnloses zu machen, wie zb. 3 Playstation Spiele durchzuspielen in jeweils 70 Stunden oder alle „Game of Thrones“ Bände 1-10( ca. 5.000 Seiten) zu lesen.

All die Dinge zu tun, wo einem der Verstand sonst sagt, mach das nicht, das ist unwichtig und Zeitverschwendung, auch wenn es geil ist und Spass macht. 

Und plötzlich war dann diese Zeit vorbei nach 1 Jahr und man hatte einige Jobangebote auf dem Tisch, von denen ich dann das gehaltlich weniger attraktive nahm, weil es mir erlaubte nach Wien umzuziehen, einen neuen Lebensabschnitt in dieser wunderschönen Stadt zu beginnen. 
Nebenbei würde ich nun die dortige Personalberater Welt kennenlernen, die auch nur mit Wasser kocht und meist 3-4 Jahre hinter Deutschland liegt, was die smarten Tools & Workflows betrifft, aber dafür mit guten Freunderln Jobs hantieren, denn einmal Kunde immer Kunde gilt in Österreich ganz besonders, neben der Devise: „ Mochst wo’s, donn gibts wos!“ 
Es dauert in Österreich lange bis man die Kunden von sich überzeugt hat oder sie einen überhaupt empfangen, aber wenn man sie hat, hat man sie für Jahrzehnte und sie sind einem treu, ohne die Arbeit zu hinterfragen. Ja Österreich ist schon im Kern sehr Innovations-Resistent, selbst wenn es auch einige gute Startups gibt. Deswegen habe ich auch mehr internationale Kunden, die agiler sind und eine Zusammenarbeit meist schon nach 2 Video.Calls starten, anstatt nach 10 Frühstücksterminen im Café Landtmann in Wien.

**Ich wählte also den Job mehr nach der Stadt mit Top Lebensqualität** und Work-Life -Balance anstatt nach vielem Geld und war mir bewußt, dass ich diesen Preis des geringen Verdienstes akzeptieren muss, sofern ich in einer neuen Stadt Fuss fassen will und reihte mich also als Recruiter bei einer renommierten Wiener Personalberatung ein, wohl wissend dass ich 1/8 davon kostete, was ich an Umsatz bearbeitete, bzw. die Lösung für Projekte war, da ich die Kandidaten fand, die meine Chefs zuvor an Kunden für 25 k - 30 k € verkauft hatten. 

Aber so funktioniert Personalberatung nunmal seit 40 Jahren, es ist ein Ausbeuterjob für die Recruiter(die die Kandidaten finden) und ein Sales Job für die Berater, die meist etwas verkaufen, wovon sie keine Ahnung haben.  Das ist auch der Grund, warum ich mich irgendwann selbständig gemacht habe, weil ich nicht mehr nur 15% vom 500.000 € Jahres-Umsatz den man abwickelt selbst verdienen wollte, während sich der Boss die 2. Finca kauft ;-).

**„Manchmal muss man im Leben 1 Schritt zurück gehen, um dann 2 Schritte vorwärts zu kommen!“**, das ist ein Naturgesetz.

Natürlich ist jeder verschieden und muss für sich abwägen, wo die einzelnen Kompromisse bei einem Job liegen, ob zB. mehr Geld und dafür in Bottrop leben oder weniger Geld und dafür in Wien wohnen oder wenig Geld, dafür kein Stress und ein sicheren Job haben , weil man in einer Behörde arbeitet, das Lebensziel sind. 

**Jeder tickt da anders** und hat nunmal andere Ziele im Leben.
Nur finde ich, sollte man mit seiner Entscheidung dann 100%ig zufrieden sein, und generell täglich zufrieden sterben können, dann macht man alles richtig im Leben. Das war schon immer meine Devise und bis jetzt im Alter von 44 Jahren habe ich das gut hinbekommen, auch wenn ich natürlich hoffe noch bis mindestens zu meinem 88. Geburtstag zu leben, denn die Welt und das Leben sind einfach zu spannend, mit all seinen Höhen und Tiefen. Es entspannt einen sehr, mit sich selbst und der Welt im Reinen zu sein und trotzdem, täglich neues zu entdecken und zu erleben. 

Nutzen Sie also diese Weihnachts- und COVID-Lockdown Zeit, etwas zum Endschleunigen, über das Jahr 2020 und Ihr Leben nachzudenken, um dann gestärkt im neuen Jahr wieder durchzustarten und machen Sie über Weihnachten mal was völlig anderes oder etwas, auf das Sie zwar Lust hätten, aber der Verstand Ihnen sagt, es sei ohne Nutzen, das entspannt herrlich. Western schauen und Bier trinken, oder eine Baggerfahrt a la Jochen Schweizer, ein Ballerspiel auf der PlayStation oder ein 1.000 Seiten Roman, etc pp. Lüften Sie Ihr Hirn mal von der Business Welt, dann funktioniert es nach 2-3 Wochen wieder besser, als im Dezember 2020 und lesen sie in dieser Zeit keine Zeitungen mit COVID Meldungen, sonst drehen Sie mir noch während der Feiertage völlig durch :-p.

Lg aus Wien wünscht Ihr Thomas Zahlten 
www.breadhunter.group